Zwischen Sprache und Information

Lange war es ruhig hier (und aufgrund eines Bloghacks vor etlicher Zeit ist mein letzter Beitrag über die DHd vor einigen Jahren auch verschwunden…). Inzwischen hat sich einiges getan.

Von Studium her bin ich ja Sprachwissenschaftlerin. Die letzten Jahre habe ich auch in einem sprachwissenschaftlichen Projekt gearbeitet, wenn auch auf technisch-analytischer Seite. Und meine Dissertation habe ich angefangen vor 2 Jahren. Auch hier ein Thema, was sich an den Grenzen zwischen Sprachwissenschaft und Digital Humanities bewegt. Das Dissertationsthema ist ziemlich genau auf das Projekt zugeschnitten.

Nun hat sich die Lage aber etwas verändert. Inzwischen arbeite ich in der Informationswissenschaft. Ich habe immer noch mit Daten zu tun, allerdings sind die jetzt nicht mehr sprachlicher Natur. Ich muss auch nicht mehr so richtig anderen beim Auswerten ihrer Daten unterstützen. Wobei, wenn man sich es etwas zurecht biegt, könnte man das auch fast so verkaufen.

Nun habe ich es zum einen mit kulturellem Erbe zu tun (das hatte ich doch schon mal…), zum anderen mit dem Tourismus. Wir selbst haben auch im eigentlichen Sinne gar keine Quellen oder „Daten“, sondern im Projekt sollen viel mehr Daten unterschiedlicher Quellen verbunden werden.

Ich bin jetzt 6 Wochen in dem neuen Projekt und ich muss sagen, ich habe schon unheimlich viel Neues gelernt und kennengelernt. Eigentlich sollte ich wohl inzwischen unsere Kooperationspartner schon (fast) alle persönlich gesehen haben und ihnen die Hand geschüttelt. Das konnte nun natürlich nicht geschehen ob der Umstände (Hallo, Corona). Aber immerhin habe ich den meisten eine Mail geschrieben und hatte Video-Kontakt. Fast so gut wie in echt.

Die Frage, die mich trotzdem manchmal umtreibt: Was ist mit meiner Dissertation. Neben einem Fulltime-Job. In einer anderen Disziplin. Für den ich unheimlich viel neues lernen muss und darf. In den letzten Wochen bin ich ab und an an den Punkt gekommen, da hätte ich mich sogar richtig gern an mein Paper gesetzt. Aber das schlechte Gewissen, oder ist es das Pflichtgefühl, hat mich dann doch lieber weiter lernen lassen.

In jedem Fall bin ich sehr gespannt, wie sich das entwickeln wird. Also alles. Mit dem lernen, dem anwenden, der Diss und dem Homeoffice… Vermisst ihr euer Büro schon?

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Kolumne

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.